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F&E Projekte

MICROMUN beteiligt sich als Projektpartner in verschiedensten Forschungs- und Entwicklungsprojekten: 

Erforschung eines neuen Verfahrens zur Extraktion von Gallensäuren aus Schweinegalle

Das Ziel des Projekts war es, die Verfügbarkeit des pharmazeutischen Wirkstoffs Ursodeoxycholsäure (UDCA) für UDCA-haltige Arzneimittel sicherzustellen. Zu diesem Zweck wurde die Galle bereits erfolgreich mit einer eigens dafür konzipierten Maschine von den organischen Rohstoffen getrennt. Anschließend wurde der Ziel-Wirkstoff in einem mehrstufigen Prozess synthetisiert, der sowohl chemische als auch mikrobiologische Umwandlungen umfasste.

Zunächst wurde eine Analyse der Gallensäuren in verschiedenen Spezies durchgeführt. Dabei musste auch die Patentsituation berücksichtigt werden, was die Nutzung von Rindergalle für Neuentwicklungen ausschloss. Als Rohstoffquelle wurden daher Schweine, insbesondere Schweinegalle, in Betracht gezogen, da sie in großen Stückzahlen produziert wird. Es wurde ein neues Verfahren entwickelt, um die bisher ungenutzte Galle zu gewinnen. Im Projekt wurden umfangreiche Qualitätskriterien für den Rohstoff erarbeitet und die Maschinen zur Rohstoffgewinnung entwickelt. Diese Maschinen wurden sorgfältig konstruiert, um sicherzustellen, dass der Rohstoff in ausreichender Menge und Qualität für die weiteren Prozesse zur Verfügung stand.

Die drei Hauptgallensäuren in der Schweinegalle wurden in einem mehrstufigen chemischen Prozess, der ebenfalls im Rahmen des Projekts entwickelt wurde, zunächst in Lithocholsäure (LCA) und nach Biotransformation in Ursodeoxycholsäure (UDCA) umgewandelt. Nachdem durch den Biotransformationsprozess eine Mischung aus UDCA und dem Nebenprodukt 15H-UDCA entstanden war, war es entscheidend, das reine UDCA für die weiteren Anwendungen zu isolieren.

Parallel zu den praktischen Untersuchungen wurden die Arbeitsabläufe sorgfältig dokumentiert, und es wurden Standard Operating Procedures (SOPs) für eine Reihe von Prozessen erstellt.

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald sowie mit industriellen CMO-Partnern durchgeführt.

 Laufzeit: 01.11.2021 – 30.06.2023

Der Anbau von Nutzhanf als Zwischenfrucht zur Verringerung von Nitrateinträgen und Treibhausgasemissionen aus Ackerböden und der Milchkuhhaltung

Das Projekt "ZwiHanf" konzentriert sich darauf, die Nitrat- und Nährstoffkonzentrationen in Böden zu reduzieren und die CO2-Treibhausgasemissionen von Ackerflächen zu verringern. Dies wird durch den Anbau von Nutzhanf als Winterzwischenfrucht erreicht, wobei das Blattmaterial geerntet wird, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig wird angestrebt, die Futteraufnahme und Verdaulichkeit der Ration von Milchkühen zu verbessern, um Methanemissionen zu verringern. Das Projekt zielt darauf ab, praxistaugliche Methoden zum optimierten Zwischenfruchtmanagement zu ermitteln.

Die Untersuchungen umfassen den Anbau von Hanf auf verschiedenen Bodentypen sowie die Analyse von Bodenproben, um die Nitrataufnahme und Ausschöpfung des Bodens zu überwachen. Es wird auch der Cannabinoid-Gehalt in den Hanfblättern untersucht, um mögliche Auswirkungen auf die Milchproduktion zu bewerten.

Bodenprobenentnahmen werden durchgeführt, und der Nitrat- und Feuchtegehalt wird analysiert, um die Nitrataustragsgefährdung des Anbauverfahrens zu bewerten. Eine weitere Untersuchung betrifft die Analyse von Frischblättern auf Cannabinoid-Gehalt sowie die Ermittlung von Aflatoxin- und Pestizidbelastungen sowie mikrobiologische Untersuchungen.

Darüber hinaus wird ein Fütterungsversuch mit Milchkühen durchgeführt, um die Auswirkungen von Hanfblatttrockengrün auf die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe zu untersuchen. Dies beinhaltet die Messung der Futteraufnahme, der Methanemissionen, sowie die Analyse von Futter- und Kotproben zur Berechnung der Nährstoffverdaulichkeit.

Das Projekt strebt an, die Daten statistisch auszuwerten und praxisrelevante Erkenntnisse für die Landwirtschaft zu gewinnen.

Projektpartner:
Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)
HANF FARM Landwirtschaft UG & Co. KG
Food and Pharma Services Anklam GmbH
Hochschule Neubrandenburg, Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften

Laufzeit: 16.06.2022 – 31.05.2024

Gefördert von:

Verarbeitung und Aufbereitung von Bio-Apfeltrester zur Erzeugung von alternativen hochwertigen Proteinquellen

Das Projekt "APPLE" (APfelbasiertes PiLzmyzEl) zielt darauf ab, in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen in der Region Vorpommern eine innovative Strategie zur Nutzung von Apfeltrester als hochwertige Proteinquelle zu entwickeln. Derzeit wird dieses Nebenprodukt der Apfelsaftproduktion kostenpflichtig entsorgt, obwohl es großes Potenzial für eine nachhaltige Nutzung birgt. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die biotechnologische Kultivierung von Pilzen zu nutzen, um den Nebenstrom aus der Apfelsaftproduktion umfassend und ökologisch zu nutzen. Das entstehende Pilzmyzel soll als alternative Proteinquelle in der Lebensmittelindustrie verwendet werden.

Im Rahmen des Projekts wird untersucht, ob und wie Apfeltrester zur Herstellung von hochwertigem, proteinreichem Apfel-Pulver verwendet werden können. Darüber hinaus wird die Eignung von Apfeltrester als Substrat für die Kultivierung von Pilzmyzel untersucht und ein Verfahren zur Nutzung als proteinreiches Produkt entwickelt.

Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts könnte eine nachhaltige Wertschöpfungskette etablieren und eine alternative Proteinquelle für die Lebensmittelindustrie schaffen. Das Projekt wird durch Überwachungsaktivitäten unterstützt, um sicherzustellen, dass Qualitätsstandards eingehalten und bei Bedarf Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. Insgesamt trägt das APPLE-Projekt zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei und leistet einen Beitrag zur Schließung der Kreisläufe in der Lebensmittelproduktion.

Projektpartner:
Lassaner Fruchtsäfte Mosterei Nowack GbR
Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) gGmbH
MICROMUN Institut für mikrobiologische Forschung GmbH

Laufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2025

Gefördert vom:

Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von hochwertigem Bioethanol in pharmazeutischer Qualität

Die Cosun Beet Company in Anklam (CBC) hat ihr Rohstoff-Portfolio in den letzten Jahren diversifiziert, indem sie sowohl konventionell als auch biologisch angebaute Zuckerrüben verwendet. Seit 2008 produziert CBC auch Bio-Ethanol aus den Resten der Zuckerrübenverarbeitung, das bisher hauptsächlich als Zusatz für Kraftstoffe genutzt wird.

Das Hauptziel des aktuellen Projekts besteht darin, hochwertiges Bioethanol in Pharmaqualität aus den Zuckerrübenschnitzeln herzustellen, einem bei der Verarbeitung von Biozuckerrüben anfallenden Reststoff. Dieses Bioethanol soll nicht nur den Standards des Europäischen Arzneibuchs entsprechen, sondern auch ökonomisch sinnvoll in der Region verarbeitet werden, um die Wertschöpfung zu maximieren.

Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung regionaler Wertschöpfungskreisläufe verdeutlicht und zeigt das Potenzial für eine höhere Wertschöpfung aus erneuerbaren Rohstoffen. Um die Anforderungen des Arzneibuchs zu erfüllen, ist es notwendig, den Produktionsprozess zu optimieren und zusätzliche Reinigungsschritte zu entwickeln. Innovative Membran- und Adsorptionsverfahren könnten hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

Das Projekt zielt darauf ab, einen innovativen und zirkulären Prozess zu schaffen, der es ermöglicht, die Standards des Europäischen Arzneibuchs auch unter variablen Rohstoff- und Produktionsbedingungen einzuhalten. Durch die Optimierung und Validierung der zusätzlichen Verfahrensschritte in einer Laboranlage werden die erforderlichen Daten für den Bau einer Pilotanlage nach Abschluss des Projekts bereitgestellt.

Projektpartner:
Cosun Beet Company GmbH & Co. KG
Universität Rostock, Abteilung Technische und Analytische Chemie
BioResQ gGmbH

 Laufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2025

Gefördert vom:

Sonnentau als innovatives Antimykotikum bei Candidosen

Das Gesamtziel des Projekts besteht darin, Funktionsmuster für Phytopharmaka auf Basis von Sonnentau zu entwickeln, die zur Behandlung von verschiedenen Infektionen wie Soor, Windeldermatitis, Vaginalmykosen und potenziell auch Mischinfektionen bei Mukoviszidose, einschließlich Candida-, Staphylokokkus- und Pseudomonas-Infektionen, eingesetzt werden können. Dabei sollen auch innovative Indoor-Anbau- und Vermehrungsmethoden für Sonnentau entwickelt werden.

Im Rahmen des aktuellen Plant3-Projekts "SaMV" wurde entdeckt, dass Infektionen mit Hefepilzen wie Candida ein neues Ziel für die Therapie mit Sonnentau-Präparaten darstellen. Dieser antimykotische Ansatz soll im neuen Verbundprojekt erweitert und vertieft werden.

Im ersten Jahr des Projekts werden in vitro-Testverfahren etabliert, Funktionsmuster hergestellt und in den etablierten in vitro-Assays untersucht. Basierend auf den Ergebnissen erfolgt im zweiten Projektjahr die Optimierung und erneute Untersuchung der Funktionsmuster. Stabilitätsuntersuchungen der Arzneiformen sollen zusätzliche Informationen für die Optimierung liefern. Über den gesamten Projektzeitraum werden ganzjährige Indoor-Kultivierungen unter LED-Licht durchgeführt.

Projektpartner:
Universität Greifswald, Abteilung Pharmazeutische Biologie
Universität Greifswald, Abteilung Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie
BioResQ gGmbH (externer Partner)
Paludimed GmbH (externer Partner)

Laufzeit: 01.04.2024 – 31.03.2026

Kommunales-Energieeffizienz-Netzwerk (KEEN) Greifswald

Die MICROMUN GmbH beteiligt sich als Netzwerkmanagerin im KEEN Greifswald. Die KEEN Verbünde unterstützen die Vernetzung von Kommunen bei der Lösung der wichtigen Zukunftsfrage: wie Erzeugen und Nutzen wir zukünftig Energie? Ziel ist es Synergien zwischen Kommunen, Land- und Forstwirtschaft, Industrie und weiteren Akteuren in der Kommune zu schaffen.

Das KEEN-Netzwerk Greifswald umfasst die Kommunen:

  • Anklam
  • Demmin
  • Lohmen
  • Loitz
  • Pasewalk
  • Ueckermünde
  • Wolgast
  • Zehna

Als Betreiberin des Bioökonomiezentrums Anklam liegt uns praktische Nachhaltigkeit am Herzen, weshalb wir das Netzwerk als zentraler Partner bei folgenden Themen untersützen:

  • Wärmeversorgung in kommunalen Wärmenetzen
  • Seewassernutzung als Wärmequelle
  • Nutzung von Grüner Abwärme und Biomethan z. B. aus Biogasanlagen

Projektstart: Q4/2024

Energieeffizienz-Netzwerk zur Begleitung der Wärmewende von Kommunen in der Region Greifswald

Beteiligte Partner: BCC Energie GmbH und die teilnehmenden Kommunen

Laufzeit: 01.07.2024 bis 30.06.2027

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahleiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Entwicklung innovativer, umweltfreundlicher Lebensmittel auf pflanzlicher Basis mit antimikrobieller, entzündungshemmender und krebshemmender Wirkung

Das Forschungsprojekt erforscht eine Weiternutzung des bei der Herstellung von Leinsamen-Öl entstehenden Presskuchens, der als Reststrom momentan kaum nutzen hat. In einer Biotransformation mit verschiedenen Mikroorganismen werten wir aus den biogenen Reststoff auf und erzeugen schaffen eine Grundlage für neue regionale Wertschöpfung im Pomerania-Gebiet.

Durch die Nutzung von polnischer und deutscher Expertise wollen wir so die gesundheitsunterstützenden Eigenschaften der Leinsaat für ein innovatives und umweltfreundliches Lebensmittel nutzen. Eine potentielle antimikrobielle, entzündungshemmende und krebshemmende Wirkung des geplanten Produkts werden eingehend untersucht.

MICROMUN steht als starker Partner für Produktsicherheit, Upscaling und Verbrauchertests im Verbund.

Projektpartner:
Universität Greifswald
Pomersche Medizinische Universität Stettin
MICROMUN Institut für mikrobiologische Forschung GmbH
BioResQ gGmbH

Projektlaufzeit: 01.08.2025 – 31.07.2028